Ich gebe es zu, der Titel verwirrt etwas. Als Betreiber diese Webseite ist es auch mir ein Anliegen, meine Veröffentlichungen und Kommentare abzuchecken. Dafür stehe ich ja auch mit meinem Namen hin. Bis jetzt hat sich noch niemand gemeldet, der mit meinen Darstellungen nicht einverstanden ist.

 

Nun wurde im Rheintal das Komitee Energiezukunft Rheintal ins Leben gerufen mit folgender Berufung.

 

Quelle: energiezukunft-rheintal.ch / Zugriff 5. Januar 2025

 

Das kenne ich doch irgendwie?

Wenn eine andere Meinung nicht ins eigene Weltbild passt oder man selber keine Argumente darlegen kann, dann wird die eigene Meinung als die richtige dargestellt, während man die Gegenspieler verunglimpflicht (unlauterer Wettbewerb, Behauptungen, keine vertrauenswürdigen Quellen).

 

Ich selbst bin nicht bei der IG Gegenwind Au-Heerbrugg, kann ihre Darstellungen (aus  dessen Mitwirkungsdokument stammen ja die PrintScreens im Faktencheck-PDF) aber gut nachvollziehen, weil sie sich an physikalische Gesetzmässigkeiten halten.

Meine Veröffentlichungen auf dieser Webseite basieren ausschliesslich auf offiziellen Dokumenten und dem eigenen Verständnis für energetische Vorgänge von der Spannungserzeugung über das Übertragungsnetz bis hin zu den Verbrauchern. Selbstverständlich bin gerne bereit, meine Ausführungen in einem ehrlichen Dialog zu diskutieren und anzupassen, falls etwas nicht richtig wiedergegeben wird. 

 

Nun, wenn ich die Argumente des Komitee Energiezukunft Rheintal lese, sehe ich überhaupt keine Fakten, sondern ausschliesslich die Meinung der Firma SFS Group AG. Man könnte schon fast sagen, es hört sich an wie der verlängerte Arm der Marketingabteilung von SFS Group AG - dies auch noch im selben Grünstich. 

 

Transparenz

Transparenz ist wichtig. Vielleicht habe ich vorgehende Worte zu unrecht geschrieben. Ich werde deshalb das Komitee unter ihrer Mailadresse komitee@energiezukunft-rheintal.ch anschreiben und auf diesen Beitrag im Sinne eines offenen Briefes hinweisen. Falls ich Antworten erhalte, werde ich diese selbstverständlich hier veröffentlichen.

 

Offener Brief an das Komitee Energiezukunft Rheintal

Geschätzte Damen und Herren

 

Ich habe heute erfahren, dass ein Komitee gegründet wurde, um Fakten im Zusammenhang mit der Windenergieanlage der Firma SFS Group AG als Faktenchecker zu überprüfen. Grundsätzlich wäre eine solche Idee unterstützenswert, nur überzeugt mich ihre Webseite im Moment nicht besonders, da sie eher als Marketinginstrument der vorgenannten Firma erscheint. Wenn ich ehrlich bin, könnte man das PDF-Dokument "Faktencheck" weglassen, da die Aussagen in diesem Dokument einfach in kurzer Form die ersten paar Seiten der "SFS Machbarkeitsstudie", also dem Werbeteil der Firma, wiedergeben. Der Gedanke bei mir liegt nahe, ob nicht SFS das Faktencheck-Dokument selber geschrieben hat. 

 

Vielleicht liege ich mit meiner Vermutung ja auch falsch. Ich hätte darum ein paar Fragen und bitte sie, diese bis nächsten Mittwoch zu beantworten. Ich werde diese Antworten selbstverständlich gerne auf dieser Webseite veröffentlichen. Allenfalls reiche ich noch weitere Fragen nach.

 

  • Operiert das Komitee Energiezukunft Rheintal (nachstehend KER) unabhängig von der Firma SFS Group AG; insbesondere im Bereich politischer Beeinflussung, technischer Beurteilungen und Finanzen?
  • Wie beurteilt das KER die beiden durchgeführten Mitwirkungsverfahren zur Richtplanung des Kantons in Bezug auf Rechtsmässigkeit und Vollständigkeit?
  • Wie schätzt das KER die manipulative Auslegung von Interessenabwägungen des Kantons beim zweiten Mitwirkungsverfahren ein (zu lesen unter Link / Seite 4 und 5)?
  • Das KER gibt an, dass allein der erwartete Ertrag für die Beurteilung des Nutzens massgebend ist. Wie definiert das KER den genauen Zusammenhang zwischen Ertrag, Wirkungsgrad, mittlerer Windgeschwindigkeit, mittlerer Windleistung, Ressourcenaufwand und schlussendlich der physischen Grösse der Windenergieanlage und deren Rotorfeld?
  • Das KER gibt als Relevanz für mögliche Wertminderungen der Immobilien die Studie von Wüest Partner AG an. Aus einer Distanz von rund 2 km auf die geplante Anlage mag das ja noch passen. Welche Einschätzung teilen sie den Immobilienbesitzern mit, die im nahen Umfeld ab 250 m ihr zuhause haben?
  • Wie definieren sie finanzielle Risiko von SFS genau (wer zahlt was) und welche Risiken haben die Eigenheimbesitzer in der Nähe?
  • Wie definiert das KER den genauen Nutzen der geplanten Windenergieanlage, da es ja gemäss Richtplanung 2023 bereits ausgeschiedene Windnutzungsgebiete im Rheintal hat, in die SFS Group AG investieren könnte. Das Gebiet Au-Heerbrugg wurde beim Kanton nicht einmal als Reservegebiet ausgeschieden.
  • Wie verändert sich die CO2-Bilanz, wenn man mit der gleichen Anlage an einem geeigneten Ort mehr als den doppelten Ertrag hätte?

 

Sonnige Grüsse

Hans Dörig