In meinen Beiträgen möchte ich nochmals darauf eingehen, wo die Marketingabteilung von SFS Group AG alles schönredet. Genau diese sogenannten Wahrheiten werden dann weiterverbreitet, z.B. auch an der Informationsveranstaltung vom 13. Januar 2025.
Aussage: Beitrag an die Versorgungssicherheit
Die geplante Anlage soll einen Beitrag an die Versorgungssicherheit in der Schweiz und im Rheintal liefern und auch die vorgelagerten elektrischen Netze entlasten. Zudem liefert sie 2/3 ihres Ertrages genau in den Wintermonaten, in denen der elektrische Energiebedarf steigt.
Analyse
Wenn wir unsere Versorgungssicherheit in der Schweiz ausbauen und stärken wollen, was übrigens auch wünschenswert ist, dann dürfen nicht ineffiziente Windenergieanlagen mit viel Geld subventioniert werden. Die gleiche Anlage an einem windstarken Ort kann einen bis zu zweieinhalb bis dreifachen Ertrag ins Netz einspeisen. Der Nachteil (für SFS) ist dann, das sie die Anlage nicht nur für sich selber beanspruchen können. Auch das grüne Marketing mit der eigenen Windenergieanlage vor der Fabrik fällt dann halt weg.
Eine Entlastung des Versorgungsnetzes ist gar nicht möglich, da die Firma SFS Group AG in Zeiten des Stillstandes der Windenergieanlage trotzdem zu 100% produzieren will. Das ist in diesem Falle aber nur möglich, wenn das öffentliche Versorgungsnetz auch 100% liefern kann. Im Umkehrschluss heisst das, dass das Netz zu 100% ausgebaut sein muss, obwohl zu gewissen Zeiten eine Eigenproduktion bei SFS stattfindet.
Die Aussage, dass Windenergieanlagen 2/3 ihres Ertrages in den Wintermonaten liefern, wird leider durch die ganze Schweiz hindurch transportiert. Sie ist beim Branchenverband SuisseEole aufgeschalten, findet sich aber auch auf den kantonalen Webseiten und in den Mitwirkungen der Kantone wieder; und dies ohne Evidenz. Sie stimmt vermutlich an einigen Orten (da wo die Winterwinde vorhanden sind). Auf jeden Fall stimmt das bei der Anlage im Rheintal nicht. In der Machbarkeitsstudie von SFS wird ausgewiesen, dass die Anlage in fünf von sechs Wintermonaten unterdurchschnittlich produzieren kann, weil der eh schon mickrige Wind am Standort einen sehr tiefen Wert hat. Die zwei kleinsten Werte werden im Winterhalbjahr ausgewiesen. Mit den ausgewiesenen Zahlen wird die Anlage in den Wintermonaten rund 15% weniger produzieren, als in den Sommermonaten.