In Anlehnung an die beiden Beiträge Ertrag und Effizienz (Teile 1 und 2) ist es nun spannend, was SFS Group AG zur Effizienz ihrer geplanten Anlage sagt. Auch hier ist eine eigene, ganz spezifische Definition vorhanden. 

 

Quelle: www.rhintlwind.ch / Zugriff 30. Dezember 2024

 

Der Marketingabteilung von SFS Group AG sei es gedankt - aber dieser Eintrag ist eine komplette Falschdarstellung der Fakten. Die geplante Anlage wurde während der Planungszeit immer höher, um überhaupt an etwas Wind zu kommen. Dabei wird, lösgelöst von allen Fakten, einfach übersehen, dass

  • die vom Kanton in der Richtplanung 2023 definierte Windgeschwindigkeit von durchschnittlich 4.5 m/s nicht erreicht wird.

  • mit der grösseren Anlage auch die Rotorfläche grösser geworden ist, die ein wesentlicher Faktor für die Berechnung der Windleistung darstellt. Die vom Kanton in der Richtplanung 2023 definierte Windleistung von 100 W/m2 wird deshalb stark unterschritten.

  • gemäss kantonalen Vorgaben aus der Richtplanung 2023 kein Nutzungsinteresse bei dieser Anlage besteht, da beide vorgenannten Minimalwerte bei weitem nicht erreicht werden.

  • gemäss Bundesvorgaben kein Nutzungsinteresse bei Einzelanlagen besteht, da Windparks vorzuziehen sind.

  • es eine reine Ressourcenverschleuderung ist, eine Windenergieanlage auf Grund des schlecht gewählten Standortes ineffizient zu bauen. Die gleiche Anlage kann an einem geeigneten Standort den 2- bis 3-fachen Ertrag in das vorgelagerte Netz einspeisen. Wenn man schon von Naturverträglichkeit schreibt, dann aber bitte bei den Fakten bleiben.

  • die geplante Anlage die in der Schweiz grösste Anlage wäre, aber zugleich auch die ineffizienteste. 

 

Wenn dann zudem noch Ingenieure von SFS Group AG aktuell in Online-Kanälen behaupten, dass es keine Rolle spiele, wie effizient die Windenergieanlage sei, dann haben sie folgendes nicht begriffen:

  • Die Effizienz ist absolut matchentscheidend für die Beurteilung eines Systems. Diese hängt aber nicht nur von der Grösse der Anlage ab.
  • Die Naturverträglichkeit hat auch etwas mit dem Einsatz von Ressourcen zu tun. Wenn man für den gleichen Ertrag 2- bis 3-mal soviele Betonfundamente, Masten, Flügel, Generatoren und -kabinen bauen muss, dann sagt das genug aus über Effizienz und Naturverträglichkeit.

 

Siehe dazu auch das Video auf Youtube über Effizienz (ist nicht so professionell, aber zweckmässig).